Joachim Raffs Oratorium »Welt-Ende - Gericht - Neue Welt« op. 212, eines seiner letzten und gewichtigsten Werke, wurde im Juni 2022 erstmals im Leipziger Gewandhaus aufgeführt. Der Mitschnitt dieses denkwürdigen Ereignisses, das an den 200. Geburtstag des Komponisten erinnert, ist ab sofort auf CD erhältlich.

Gegen Ende seines Lebens wandte sich Joachim Raff einem Projekt zu, wie man es von diesem allzu oft als Vielschreiber titulierten (und verkannten) Künstler nicht hätte erwarten sollen: einem Oratorium über »Welt-Ende, Gericht und Neue Welt«, wie sie sich in der Vision des Heiligen Johannes darstellen. Es war ein mächtiges Unterfangen, womit er sein ohnehin riesiges Œuvre krönen wollte – und gekrönt hat. Das musikalische Geschehen konzentriert sich auf Das Buch mit sieben Siegeln, diese von glühenden, scheinbar unerklärlichen Bildern durchwirkte Apokalypse, die der Komponist vor allem von der Gestalt des Johannes mitteilen lässt; dazu gelegentlich eine engelsgleiche Sopranstimme, großartige Chorszenen, suggestive Orchesterzwischenspiele und Psalmgesänge – das jüngste Gericht über Joachim Raff macht den alten Vorurteilen ein Ende.

Joachim Raff (1822–1882)
»Welt-Ende - Gericht - Neue Welt«op. 212
Oratorium nach Worten der heiligen Schrift zumal der Offenbarung Johannis op. 212
Marie Henriette Reinhold (Alt), Andreas Wolf (Bariton), GewandhausChor, camerata lipsiensis und Gregor Meyer (Leitung)

Erhältlich im Gewandhaus-Shop